Neue Publikation: Degrowth-Haltung und Unternehmertum  [20.03.24]

Dr. Sebastian Hinderer und Prof. Dr. Andreas Kuckertz zeigen in „Business Strategy and the Environment“, welchen Einfluss die Haltung zum Degrowth-Paradigma auf unternehmerisches Handeln hat.

Bild: Pixabay.com.

In einer Zeit, in der die Dringlichkeit ökologischer Nachhaltigkeit unbestreitbar ist, entwickelt sich der Diskurs über Wirtschaftswachstum und Strategien zur Skalierung junger Unternehmen weiter. Eine neue Studie von Dr. Sebastian Hinderer und Prof. Dr. Andreas Kuckertz, die kürzlich in der Zeitschrift „Business Strategy and the Environment“ zur Veröffentlichung angenommen wurde, befasst sich daher mit der Frage, wie die Einstellung von Unternehmern zu Wachstum auf der Makroebene mit ihrer Einstellung zum Unternehmenswachstum auf der Mikroebene zusammenhängt.

"In einer Welt, die mehr denn je nachhaltige Lösungen braucht, ist es entscheidend, die Motive hinter unternehmerischen Entscheidungen zu verstehen“, so Dr. Sebastian Hinderer. Die Studie mit dem Titel "Degrowth attitudes among entrepreneurs hinder fast venture scaling" (Degrowth-Einstellungen bei Unternehmern behindern die schnelle Skalierung von jungen Unternehmen) zeigt, wie Unternehmer planen, ihre Unternehmen wachsen zu lassen. Und zwar insbesondere vor dem Hintergrund des Degrowth-Paradigmas - einem Konzept, das für die bewusste Verkleinerung von Produktion und Konsum eintritt, um so die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu verringern. Die Untersuchung zeigt eine erkennbare Spannung zwischen dem Streben nach schnellem Unternehmenswachstum und den Idealen der Nachhaltigkeit.

  • Unternehmer, die sich an Degrowth-Grundsätzen orientieren, verfolgen weniger wahrscheinlich aggressive Skalierungsstrategien.
  • Ein Engagement für nachhaltiges Unternehmertum steht im Zusammenhang mit einer Präferenz für maßvolles, langsames Wachstum.
  • Der volkswirtschaftliche Kontext beeinflusst die Entscheidungen von Unternehmern über die Skalierung ihrer Unternehmen erheblich.

Prof. Dr. Andreas Kuckertz weist auf das daraus resultierende Dilemma hin: „Wir erwarten zu Recht, dass gute Lösungen, die von Unternehmern realisiert werden, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich erreichen. Eine Degrowth-Haltung konterkariert diese Erfordernis.“Die Studie ist hier auf ResearchGate und auch auf der Seite von Business Strategy and the Environment verfügbar.


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