The Female Company  [02.03.18]

Gründerinnengeist made in Hohenheim: In einer Serie stellt der Online-Kurier Startups von Uniangehörigen und Alumni vor. Heute: The Female Company. Gründerinnen: Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier, Absolventinnen des Studiengangs Kommunikationswissenschaft. Die Geschäftsidee: Nachhaltige Hygieneprodukte von Frauen für Frauen!

Gründerinnen: Ann-Sophie Claus & Sinja Stadelmaier. Bild: The Female Company

 


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Startup-Steckbrief: The Female Company

Gründerinnen: Ann-Sophie Claus & Sinja Stadelmaier | thefemalecompany.com

Kurz erklärt: Die Geschäftsidee in 3-5 Sätzen!

Nachhaltige Produkte von Frauen für Frauen! Und zwar Bio-Tampons, in zum Periodenverlauf passenden Größen und verpackt in coolen Designboxen. Diese können im Abo bestellt werden und pro Verkauf spenden wir Hygieneprodukte an Frauen, die sich keine leisten können.

The Female Company

Bio-Tampons in der Design-Box. Bild: The Female Company

Neu, anders, besser: Warum hat das Unternehmen Potential?

Wir wollten kein Sporthandtuch mit Softtouch, SuperDry-Technologie und integrierter Handytasche erfinden. Wir wollten ein Produkt verbessern, das Frauen wirklich brauchen. Herkömmliche Tamponhersteller müssen ihre Inhaltsstoffe auf den Verpackungen nicht ausweisen. Und das, obwohl Viskose und Baumwolle mit Chemikalien behandelt werden! Durch 100% Bio-Baumwolle stellen wir sicher, dass keinerlei Parfüme und Chemikalien an die Schleimhäute gelangen.

Inspiration: Wie kommt man denn auf so was?

Mal ehrlich: Die Periode kann echt nerven! Wir sind 2016 nach unserem Auslandssemester gemeinsam durch Indien gereist. Als Frau muss man immer daran denken, ausreichend Tampons dabei zu haben. Und wenn man sie mal vergisst: Blöd!

Unser Mission ist es, nicht nur das Produkt sondern auch die Verfügbarkeit zu verbessern.

Deswegen vertreiben wir Bio-Tampons zusätzlich an Cafés, Restaurants und Unternehmen, sodass sie ihren Kundinnen und Mitarbeiterinnen kostenlose Bio-Tampons zur Verfügung stellen können. Und da sich nicht jede Frau Hygieneprodukte leisten kann, spenden wir die passende Versorgung an Stuttgarter Flüchtlingsheime und Frauenhäuser.

Team: Wer seid ihr und was macht ihr sonst so?

Wir haben gemeinsam in Hohenheim Kommunikationswissenschaft studiert. Sinja ist danach in einer Berliner Markenberatung eingestiegen, Ann-Sophie hat ihren Master in Kommunikationsmanagement studiert. Wir sind das, was man als Gründer angeblich nicht sein sollte: Sehr gute Freundinnen.

Impulse: Wie hat das Studium in Hohenheim euer Projekt beeinflusst?


Im Entrepreneurship nennt man es ein “Fuck Up”. Das hat Ann-Sophie in der Startup Garage Hohenheim erlebt. Damals hatte ich den Traum, modulare Betten anzubieten. Als klar wurde, dass allein der erste Prototyp 150.000 Euro kosten würde, war das Projekt zwar gestorben, der Gründungsgedanke aber umso präsenter. Ich bin direkt danach in das Stuttgarter Startup KARACHO Cold Brew eingestiegen. Beide Erfahrungen haben den Weg maßgeblich bestimmt.

Motivation: Was treibt euch an? Warum macht ihr das?

Neben des Studiums sind wir durch diverse Praktika und Werkstudentenjobs bei Bosch & Co. gegangen. Uns war schnell klar: Das kann weder der Anfang noch das Ende sein. Simon Sinek würde sagen “Typisch Millennials” aber wir wollen irgendwann auf unser Leben zurückblicken und sagen können: “Wir haben etwas Gutes getan und unser Ding gemacht!” Und an alle Mädels: Der Anteil der Gründerinnen in Deutschland liegt bei 14,6 Prozent! Das muss sich dringend ändern.

Förderung für Gründerinnerinnen

Mehr Gründerinnerinnen braucht das Land! Das Projekt Entrepreneurin an der Uni Hohenheim unterstützt Wissenschaftlerinnen und Studentinnen mit Gründungsideen!


Rückblick: Was bewegte euch in den letzten Monaten?

Die letzten Monate waren sicherlich die bewegtesten unseres Lebens! An einem Tag gewinnen wir bei Hubert Burda Media den ersten Platz, am nächsten erfahren wir, dass sich die Bio-Tampon-Produktion um acht Wochen verschiebt. Drei Monate später stehen 10.000 Bio-Tampons vor unserem Lager, die in den 5. Stock getragen werden müssen. Wir haben die ersten Investorengespräche geführt und begleiten mit unserem Unternehmen den Aufbau eines Tandem-Projektes zwischen geflüchteten Frauen und Stuttgarterinnen. Die letzten Monate kann man nicht mal in einem Buch zusammenfassen. Eine solche Gründungserfahrung muss man erleben.

Zukunft: Wo seht ihr euer Gründungsprojekt in einem Jahr?

Da alle Hohenheimer Studentinnen und Mitarbeiterinnen unter thefemalecompany.com ihre Bio-Tampons bestellt haben, erreichen wir bis dahin hoffentlich alle unsere Unternehmensziele.


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