Hohenheim Entrepreneurship Research Briefs

Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Fachgebiet Unternehmensgründungen und Unternehmertum

In loser Folge berichten Hohenheim Entrepreneurship Research Briefs (ISSN 2568-4388) über aktuelle Ergebnisse aus der Forschung des Fachgebiets Unternehmensgründungen und Unternehmertum an der Universität Hohenheim. Unternehmer, Führungskräfte, politische Entscheidungsträger und Journalisten erhalten hierüber einen prägnanten Einblick in den Status Quo der Forschung.

Leidenschaft und Performanz im Unternehmertum von Kreativschaffenden

Schulte-Holthaus, S. 2023. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 8.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist geprägt von Menschen, deren Leidenschaft für eine kreative Arbeit den Beginn einer selbständigen oder unternehmerischen Tätigkeit darstellt. Dabei kommt es häufig zu Konflikten zwischen der eigenen Leidenschaft, den unternehmerischen Anforderungen und dem persönlichem Lebensumfeld. Anderseits können sich Leben, Leidenschaft und Unternehmertum auch positiv ergänzen und die Herausbildung einer umfassenden unternehmerischen Leidenschaft begünstigen, die wiederum unternehmerische Performanz fördert. Dieser Research Brief stellt die aktuellen Forschungsergebnisse zu Leidenschaft von kreativschaffenden Unternehmern dar und zeigt, wie die gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis und in der Entrepreneurship-Ausbildung genutzt werden können.

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Tradition und Erneuerung durch Nachfolge: Wie Familienunternehmen ihr langfristiges Bestehen sicherstellen können

Wilmes, R., Brändle, L., & Kuckertz, A. 2021. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 7.

Familienunternehmen besitzen ein unternehmerisches Erbe. Das sind die gemeinsamen Ansichten in Bezug auf das Unternehmertum. Diese Ansichten entstehen durch Prägungen, die Familien im Laufe der Firmengeschichte gesammelt haben. Das unternehmerische Erbe von Familienunternehmen beeinflusst deren Fähigkeit, gleichzeitig Bestehendes zu verbessern und Neues zu erkunden (Ambidextrie). Unsere empirische Studie zeigt: Erstens fördert die intergenerationale Übertragung des unternehmerischen Erbes die Ambidextrie von Familienunternehmen. Zweitens begünstigen Nachfolgeprozesse, die für ein unternehmer-freundliches Umfeld sorgen, die organisationale Ambidextrie stärker, wenn eine Übertragung des unternehmerischen Erbes stattfindet. Drittens werden negative Auswirkungen des familiären Zusammenhalts auf die organisationale Ambidextrie abgeschwächt, wenn Nachfolger und Nachfolgerinnen ein ausgeprägtes unternehmerisches Erbe besitzen.

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Konzeption und Potenziale eines Gründungsklimaindex

Kuckertz, A. 2019. Hohenheimer Entrpreneurship Research Brief, 6.

Gründungsaktivität ist nicht allein davon abhängig, ob Unternehmensgründer potenzielle Chancen zur Etablierung neuer Geschäftskonzepte wahrnehmen. Denn genauso bestimmen generell hemmende und fördernde Faktoren des Umfelds, ob eine potenziell interessante Geschäftsidee in die Tat umgesetzt wird. Wie Unternehmensgründer ihr Umfeld bewerten, lässt sich als Gründungsklima bezeichnen. Kenntnis darüber, wie das Gründungsklima konkret ausgeprägt ist, kann nicht nur eine wertvolle Information für angehende Unternehmensgründer sein, sondern auch für politische Entscheidungsträger und die Wissenschaft. Dieser Research Brief stellt daher die Konzeption eines geeigneten Index zur Messung des Gründungsklimas vor.

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Das Beste aus zwei Welten - Key Learnings aus dem ACTIVATR Programm

Brändle, L., Morales Reyes, C.A., & Kuckertz, A. 2018. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 5.

Gerade innovative Startups drohen in allen Industrien die Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen zu zerstören. Etablierte Unternehmen hingegen haben die nötigen Ressourcen und Netzwerke, um Geschäftsmodelle früh zu testen und schnell zu skalieren. Dieser Research Brief beantwortet daher die Frage, wie Vorteile aus der Corporate- und der Startup-Welt zum Zwecke erfolgreicher Innovationen verbunden werden können. Dazu werden Beobachtungen und Interviews aus einem mehrmonatigen Accelerator-Programm ausgewertet, welches bewusst Teams aus beiden Welten für eine Innovation Challenge kombiniert. Wir leiten Erkenntnisse ab für Entscheider aus etablierten Unternehmen, Startups sowie Accelerator-Programmen und zeigen, unter welchen Bedingungen eine erfolgreiche Kombination der Startup- und der Corporate-Logik möglich wird.

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What's Hot in Entrepreneurship Research 2018?

Kuckertz, A., & Prochotta, A. 2018. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 4.

Taking stock of what has been achieved in a particular research field, where a field currently stands, and where it might move to in the near future is an important undertaking. In this research brief, we present the results of a survey of 225 experienced entrepreneurship researchers who shared their insights on a) what topical areas are currently important in entrepreneurship research and b) what methods might be especially useful to provide interesting and relevant answers to old and new research questions. The results suggest no dramatic differences in the relevance of topics compared to our original survey conducted five years ago (Kuckertz 2013), but do indicate that the field is moving forward in terms of methods by embracing the “gold standard” of academic rigor inspired by the natural sciences (e.g., experimental designs) and by considering methods that make it possible to capture the complexity of entrepreneurial phenomena.

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Kreative Gründungsförderung – wo Startups die Politik in der Pflicht sehen

Kuckertz, A., & Prochotta, A. 2017. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 3.

Deutschland zählt im internationalen Vergleich zu den Volkswirtschaften, die auf eine bestens ausgebaute Förderinfrastruktur verweisen können. Dennoch verbleibt die Gründungsrate auf einem nicht akzeptablen, niedrigen Niveau. Wir befragen daher rund 200 Startup- Unternehmer aus Baden-Württemberg zu ihren Unterstützungserwartungen gegenüber der Politik. Insbesondere für politische Entscheidungsträger und öffentliche Fördereinrichtungen legen die Ergebnisse zwei Schlüsse nahe. Einerseits werden vielfach Förderangebote gefordert, die längst etabliert sind. Offenkundig haben etliche Programme ein Kommunikationsproblem und können sich im „Förderdschungel“ nicht bemerkbar machen. Andererseits liegt trotz der zahlreichen existierenden Angebote immer noch ein immenses Aufwärtspotenzial in der Etablierung kreativer, neuartiger Ansätze der Gründungsförderung. Hierzu machen wir entsprechende Vorschläge.

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Jeder für sich oder alle zusammen? Das Stuttgarter Startup Ökosystem

Kuckertz, A., Berger, E.S.C., & Pommer, T. 2017. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 2.

Im bekanntesten Startup Ökosystem der Welt, dem Silicon Valley, steht die Stanford University im Zentrum. Wie sieht es demgegenüber im Stuttgarter Startup Ökosystem aus? Mittels einer Netzwerkanalyse kartieren wir die zentralen Akteure dieses Ökosystems und ihre Beziehungen zueinander. Dabei zeigt sich: Das Stuttgarter Ökosystem zerfällt in drei separate Communities. Dies sind eine Unterstützungscommunity, in der sich hauptsächlich Unternehmertum fördernde Akteure bewegen, eine Potenzialcommunity rundherum um Fachhochschulen und Universitäten, welche die innovative Basis für viele Gründungsideen schafft, und eine Unternehmercommunity. Diese gewachsene Struktur erfüllt ihren Zweck, birgt jedoch Optimierungspotenzial.

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Den „Generationenkonflikt“ durch richtige Kooperation überwinden – was Startups von Großunternehmen erwarten

Kuckertz, A., & Allmendinger, M. 2017. Hohenheim Entrepreneurship Research Brief, 1.

Der Zusammenarbeit von etablierten Großunternehmen mit Startups wird in Deutschland und insbesondere in Baden-Württemberg große Bedeutung eingeräumt, um im globalen Innovationswettbewerb weiter erfolgreich sein zu können. Wir zeigen, basierend auf aktuellen Umfragedaten, wie Startup-Unternehmer aus Baden-Württemberg das Kooperationsverhalten von Großunternehmen beurteilen und mit welchen Maßnahmen Unternehmen und Politik mehr Kooperation fördern können. Etablierte Großunternehmen sollten mehr Empathie für Startups aufbringen und dies durch mehr Offenheit und einen hohen Grad an Verpflichtung bei der Zusammenarbeit über alle Hierarchieebenen hinweg deutlich machen. Die Politik kann Kooperation als Vermittler direkt und indirekt unterstützen.

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