Neue Publikation: Gender Bias in der Venture-Capital-Finanzierung  [24.04.25]

In ihrer aktuellen Open-Access-Studie in Venture Capital – An International Journal of Entrepreneurial Finance zeigen Laura H. Koch, Prof. Dr. Elisabeth S. C. Berger (JKU Linz) und Prof. Dr. Andreas Kuckertz, wie tief verwurzelt Vorurteile gegenüber Gründerinnen in der Venture-Capital-Szene sind – auch wenn sie selten offen ausgesprochen werden.

Bild: Pixabay.com

Die Studie mit dem Titel "Gender bias and discrimination towards women entrepreneurs by venture capitalists – a randomized response survey" basiert auf einer Befragung von 361 internationalen Venture-Capital-Investoren mithilfe einer Erhebungsmethode, die komplette Anonymität garantiert und so Verzerrungen durch sozial erwünschtes Antwortverhalten reduziert. Die Ergebnisse sind alarmierend:

  • 26,9 % der Befragten halten die Beteiligung von Frauen in Gründungsteams für überbewertet.
  • 15,3 % bewerten Frauen als schlechte Unternehmerinnen.
  • 11,9 % geben an, nicht in frauengeführte Startups investieren zu wollen.

Besonders ausgeprägt ist das Gender Bias bei männlichen Investoren, Corporate Venture Capitalists und im Seed-Finanzierungsbereich. Die Studie liefert erstmals belastbare Zahlen zu einem Phänomen, das bisher meist nur qualitativ dokumentiert wurde – und gibt damit wichtige Impulse für Forschung und Praxis.Das Forschungsteam plädiert für ein Umdenken in der Branche: Diversity-Trainings, anonymisierte Pitch-Bewertungen und eine stärkere Präsenz von Frauen im Venture-Capital-Sektor könnten helfen, die bestehende Finanzierungslücke zu schließen.Die Studie ist Open Access verfügbar auf der Website von Venture Capital sowie auf ResearchGate.


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