Neue Publikation: Soziale Mobilität und Gründung  [11.02.25]

Dr. Leif Brändle und die Bertelsmann Stiftung zeigen, dass soziale Herkunft die Gründungslandschaft in Deutschland stark beeinflusst.

Eine neue Studie, die in Kooperation zwischen der Universität Hohenheim und der Bertelsmann Stiftung entstanden ist, untersucht den Einfluss der sozialen Herkunft auf innovative und wachstumsorientierte Gründungen in Deutschland. Die Ergebnisse verdeutlichen: Der Weg in die Startup-Welt ist nicht für alle gleich leicht zugänglich.

Das Forschungsteam um Dr. Leif Brändle (Universität Hohenheim) und Julia Scheerer (Bertelsmann Stiftung) hat eine umfassende Umfrage unter im Handelsregister eingetragenen Startups durchgeführt. Die Analyse zeigt, dass Gründerinnen und Gründer mit akademischen Eltern, einem einkommensstarken Elternhaus oder Eltern in Führungspositionen überproportional vertreten sind.

Trotz dieser Zugangshürden leisten Gründerinnen und Gründer aus nicht-akademischen Familien einen entscheidenden Beitrag zum Startup-Ökosystem:

  • Fast 85 % von ihnen sind die ersten in ihrer Familie mit einem Hochschulabschluss.
  • 74 % derjenigen aus einkommensschwachen Familien betrachten sich als soziale Aufsteiger:innen.
  • Diese Gründer:innen schaffen überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze für Menschen mit ähnlichem Hintergrund und fördern so soziale Mobilität.

Das Team um Dr. Leif Brändle (Universität Hohenheim) und Julia Scheerer (Bertelsmann Stiftung) untersucht die Rolle der sozialen Herkunft bei innovativen und wachstumsorientierten Unternehmensgründungen in Deutschland. Basierend auf einer umfassenden Umfrage unter im Handelsregister eingetragenen Startups zeigt die Studie, dass in Deutschland Gründerinnen und Gründer mit akademischen (vs. nicht-akademischen) Eltern, aus einem Elternhaus mit überdurchschnittlichem (vs. unterdurchschnittlichem) Einkommen und mit Eltern in leitenden Berufen (vs. Arbeiterberufen) überproportional vertreten sind.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger einen wichtigen Beitrag zu unternehmerischen Ökosystem leisten können. Fast 85% aller Gründerinnen und Gründer mit nicht-akademischen Familien sind die ersten in ihrer Familie, die studiert haben. 74% der Gründerinnen und Gründer aus Familien mit unterdurchschnittlichem Einkommen verstehen sich als soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger. Die Daten zeigen, dass diese Gründerinnen und Gründer wie alle anderen zu Startup-Ökosystemen und damit zum Wirtschaftsstandort Deutschland beitragen. Es zeigt sich sogar, dass diese soziale Aufsteiger:innen als Multiplikatoren der sozialen Mobilität fungieren, indem sie vermehrt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, die selbst eine niedrige soziale Herkunft haben.

Dr. Leif Brändle und Julia Scheerer identifizieren 5 Wege, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die soziale Mobilität unter Gründerinnen und Gründern fördern kann:

  1. Soziale Herkunft als Diversitätsdimension im Startup-Ökosystem anerkennen
  2. Entrepreneurship Education gezielt ausbauen
  3. Teams mit unterschiedlicher sozialer Herkunft fördern
  4. Gründungen außerhalb des akademischen Umfelds unterstützen
  5. Forschung zur Rolle sozialer Mobilität intensivieren

 Der vollständige Policy Brief mit allen Daten und Handlungsempfehlungen ist auf der Website der Bertelsmannstiftung kostenlos verfügbar.


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