Hohenheimer Startups: Geco-Gardens [16.12.16]
Gründergeist made in Hohenheim: In einer neuen Serie stellt der Online-Kurier Startups von Uniangehörigen und Alumni vor. Heute: Geco-Gardens, gegründet von Bastian Winkler, Doktorand im Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen. Seine Geschäftsidee: Gemüse, Kräuter und Co platzsparend in der Stadt anbauen – mit automatisieren und ökologischen Kleingarten-Systemen.
Startup-Steckbrief: Geco-Gardens
Gründer: Bastian Winkler | Gründungsjahr: 2016
Kurz erklärt: Eure Geschäftsidee in 3-5 Sätzen!
Geco-Gardens plant und baut vertikale, automatisierte Kleingartensysteme für die ökologische Eigenproduktion von Gemüse, Obst, Kräutern und Zierpflanzen vor der eigenen Türe mitten in der Stadt. Die modularen Geco-Gartensysteme bestehen aus mehreren Pflanzwannen und lassen sich individuell an den jeweiligen Standort anpassen. Dadurch werden Gartenflächen auf Balkon, Terrasse, Innenhof oder Flachdach geschaffen.
Neu, anders, besser: Warum hat euer Unternehmen Potential?
Geco-Gardens |
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Wir bieten ein rein ökologisches Gartensystem für die Lebensmittelproduktion in Städten. Die Geco-Gartensysteme nutzen das innovative, naturnahe Anbauverfahren der Terrabioponik: Die Pflanzen wachsen neben Erde (terra) in einer organischen Nährlösung (ponik). Die Nährstoffe werden auf natürliche Weise durch Wurmkompostierung aus den eigenen Bioabfällen (bio) rückgewonnen. Der integrierte Wasser- und Nährstoffkreislauf gießt und düngt die Pflanzen automatisch und erleichtert das Gärtnern.
Inspiration: Wie kommt man denn auf so was?
Bei einem Forschungsaufenthalt in Südafrika lernte ich Luke Boshier, einen Pionier auf dem Gebiet integrierter Kreislaufsysteme kennen. Dort arbeitete ich beim Bau eines Terrassenabbausystems zur integrierten Produktion von Fisch, Reis und Gemüse mit. Dadurch entstand die Idee, dieses flächenunabhängige Produktionsverfahren weiterzuentwickeln und für die Lebensmittelproduktion in Städten zu nutzen.
Impulse: Wie hat das Studium in Hohenheim euer Projekt beeinflusst?
Durch das Studium lernte ich die Grundkenntnisse der Agrarproduktion, die vielseitigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen in verschiedenen Ländern sowie die aktuellen Herausforderungen in der Agrarproduktion kennen. Mit den Gartensystemen versuche ich biologische Prozesse technisch nutzbar zu machen um, basierend auf lokal verfügbaren Ressourcen, die Lebensmittelproduktion den Konsumenten näher zu bringen.
Gründer-Gefühle: Was treibt euch an? Warum macht ihr das?
Die Vision von Geco-Gardens ist es, neue Gartenflächen zu schaffen für die ökologische Eigenproduktion von Lebensmitteln in Städten: durch den sinnvollen Einsatz moderner Technologie kombiniert mit ökologischen Produktionsmethoden und dem eigenen Engagement können urbane Ressourcen ohne Umwege direkt in schmackhafte, diverse und lokale Bio-Lebensmittel verwandelt werden.
Auszeichnung |
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Für seine Geschäftsidee wurde Bastian Winkler bei der PUSH! Campus Challenge 2016 mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Der Pitch für unternehmerische Hochschulteams aus der Region wird ausgelobt von der der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) in Kooperation mit der Universität Hohenheim (Fachgebiet Entrepreneurship). Mehr... |
Aus Konsumenten werden Produzenten - die Produktion dezentral, saisonal, regional, divers und dadurch nachhaltig(er).
Gründer-Gefühle: Was bewegt euch in den letzten Monaten?
Aktuell sind wir dabei das Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben: Bisher wurden alle Gartensysteme individuell geplant, gefertigt und aufgebaut – für die nächste Gartensaison entwickeln wir ein modulares und ästhetisch ansprechenderes Design zum Selbstaufbau um größere Stückzahlen produzieren zu können und neue Vertriebswege zu nutzen.
Zukunft: Wo seht ihr euer Startup in einem Jahr?
Ziel ist es die Gartensysteme am Markt zu etablieren um in Zukunft (vielleicht schon in einem Jahr) davon leben zu können.
Das Team: Wer seid ihr und was macht ihr sonst so?
Bastian Winkler promoviert am Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen an der Universität Hohenheim. Dabei entwickelt er eine partizipative Methode zur Auswahl lokal geeigneter Erneuerbarer Energien für kleinbäuerliche Agrarsysteme in Südafrika, Indien und Brasilien. Ziel ist es lokal angepasste, integrierte Produktionssysteme zu schaffen, die auf ökologische und effiziente Weise gesunde Nahrung und erneuerbare Energie produzieren - basierend auf lokal verfügbaren Ressourcen und geschlossenen Produktions- und Stoffkreisläufen.
Unterstützt wird er von Dr. Christoph Mandl vom Fachgebiet für Unternehmensgründungen und Unternehmertum der Uni Hohenheim. Hr. Mandl bringt seine Expertise bei der Unternehmensgründung- und führung mit ein.